Körperliche Reaktionen auf Entspannung oder Stress zeigen sich im Bereich der Atmung, der Muskelspannung, der Herzfrequenz sowie Temperatur und Durchblutung. Während einer anspruchsvollen Situation, kalte schwitzende Hände, eine flache Atmung, sowie eine angespannte Muskulatur und eine erhöhte Herzfrequenz wahrzunehmen, kennen viele aus zahlreichen Alltagssituationen. Folgt auf so eine körperliche Reaktion keine Entspannung und Erholungsphase, können sich körperliche Symptome, wie beispielsweise Schmerz, Schwindel oder ähnliche Symptome auch auf Dauer einstellen. Zahlreiche Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Patient*innen mit einer psychischen Erkrankung eine erhöhte Wahrscheinlichkeit aufweisen an einer körperlichen Erkrankung, wie beispielsweise einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken. Die fehlende Stressregulationsfähigkeit zählt zu den Hauptgründen für diese erhöhte Vulnerabilität. Die Stressregulationsfähigkeit (ein Anpassen der Reaktion auf Stress und Entspannung im Wechsel) gehört zu einer gesunden körperlichen Bewältigung von Entspannung und Stress, die auch passende Emotionen, wie Ruhe und Zufriedenheit auslösen kann. Außerdem stellt sie eine wesentliche körperliche Grundlage für die gelingende Emotionsregulation im Allgemeinen da. Im Rahmen der Stressforschung führt die Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin Studien durch, die sich mit der körperlichen Regulationsfähigkeit von Patient*innen mit einer affektiven Störung beschäftigt. Weiters wird versucht, Ansätze zu finden, um die Regulationsfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern. Damit würde im besten Fall das kardiovaskuläre Risiko dauerhaft zu senken sein.